Projektbeschreibung
Systemdienstleistungen aus der Nieder- und Mittelspannungsebene
Der voranschreitende Ausbau der dezentralen Stromerzeuger in der Nieder- und Mittelspannungsebene stellt die bestehenden Schutzkonzepte zur Frequenzstabilisierung vor neue Herausforderungen. Insbesondere bei Großstörungen muss sichergestellt sein, dass keine Photovoltaik- und Windenergieanlagen abgeschaltet werden, da diese einen systemstützenden Beitrag durch ihre Leistungseinspeisung liefern können. Innerhalb des Verbundvorhabens DeF-Neg untersuchten Forscher in diesem Zusammenhang, inwieweit Maßnahmen zur Frequenzstabilisierung in die Verteilnetze verlagert werden können.
Im Projekt erforschten Wissenschaftler einen Ansatz, die dezentrale Einspeisung aus erneuerbaren Energien und steuerbaren Lasten so gezielt zu schalten, dass diese das Netz stabilisieren können.
Die Besonderheit: Dank Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) ist es möglich, Systemdienstleistungen zur Frequenzstabilisierung dezentral zu erbringen. Ein weiteres Ziel des Projekts war, eine Koordinierung von Lasten in Verteilnetzen und damit einen zukunftsfähigen Systemschutz zu gewährleisten, was bislang nicht möglich war. Dafür entwickelten die Projektpartner im Projektverlauf die erforderlichen Betriebsmittel und erprobten sie in der Praxis. Die Verbundkoordination lag bei der TU Dortmund.
Der Partner ASL Services GmbH konzipierte ein dezentrales Frequenzrelais. Außerdem begleitete ASL die Entwicklung der erforderlichen Kommunikationsinfrastruktur und den Feldtest.
Das Stadtwerk Haßfurt war für die Kommunikationskonzepte und die Demonstration der Testanlagen verantwortlich. Der Feldtest, in dem die entwickelten Komponenten in der Praxis getestet wurden, fand im Verteilnetz der Stadtwerke Haßfurt statt. Die Testanlagen wurden in einer Laborumgebung im August 2016 errichtet und ausführlichen Tests unterzogen. Der Feldversuch lief vom Juni 2017 bis Februar 2019. Im Netz des Stadtwerks sind drei kleine Batteriespeicher mit speziell entwickelten Frequenzrelais installiert, deren Funktion zur dynamischen Bereitstellung von Leistung oder Bezug von Last sowie zur Frequenzhaltung im Rahmen des Projekts getestet wurden.
Projektdetails
Start: 03/2015
Ende: 03/2019
Projektträger: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Förderaufruf: Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“, Einzelplan 60, Kapitel 6092, Titel 68302, Haushaltsjahr 2018
Förderkennzeichen: 0325686B
Abschlussbericht: https://www.enargus.de/pub/
Partner-Links: